War das Hinspiel noch eine bis zur letzten Sekunde spannende Angelegenheit, so war das zweite Aufeinandertreffen der Ingolstadt Dukes mit den Fursty Razorbacks eine einseitige Angelegenheit. Die Dukes ließen nie einen Zweifel an ihrem Erfolg aufkommen und dominierten das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute. Das Endergebnis von 27:9 gibt dabei die Überlegenheit nicht annähernd wieder.


Grund zur besonderen Freude gab es jedoch nicht, ein Spielfluss war auf beiden Seiten nicht zu erkennen. Dass sich die nach der vierwöchigen Pause erwartungsfrohen Zuschauer so quälen mussten lag aber nicht am Team des Tabellenführers aus Ingolstadt, auch die Gäste hatten daran keinen Anteil. Es war einfach ein Spiel, das durch die vielen überaus kleinlichen Strafen der Unparteiischen nie Fahrt aufnehmen konnte. Obwohl bei aller Rivalität keine großen Emotionen im Spiel waren und beide Teams äußerst sportlich miteinander umgingen, wurden insgesamt 320 Yards an Strafen verhängt, die immerhin recht gleichmäßig verteilt waren – 170 gegen Ingolstadt und 150 gegen Fürstenfeldbruck.


„Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals ein Spiel mit so vielen Flaggen gesehen habe. Ob die berechtigt waren oder nicht, dazu will ich mich gar nicht äußern“, blieb Headcoach Eugen Haaf nach außen hin gelassen. „Natürlich müssen die Schiedsrichter Strafen verhängen, wenn sie was sehen. Aber die Frage ist nur, wo fängt das an und wo hört das auf. Etwas mehr Fingerspitzengefühl wäre da schon gut gewesen.“


Immerhin vier Touchdowns brachten die Dukes zustande, wobei sich auch dieses Mal der ehemalige Fürstenfeldbrucker Leo Blumentritt hervortat, der wie schon beim 24:23-Erfolg im Hinspiel gleich doppelt punkten konnte. Wesentlich spektakulärer aber waren zwei Läufe von Florian Danböck übers halbe Feld bis in die Endzone. Beide male war ihm zuvor eine Interception gelungen. Sein erster Touchdown wurde auch gegeben, beim zweiten hatten die Schiedsrichter einen Block in the Back gesehen. Touchdown Nummer vier ging auf das Konto von Daniel Evert.


Die Gäste wehrten sich tapfer, hatten aber von Anfang an einen schweren Stand, weil die Gehirnerschütterung, die sich Quarterback Philipp Kettl beim letzten Spiel in Frankfurt zugezogen hatte noch nicht ganz ausgeheilt ist. Deshalb sprang Adrian Zimmermann für ihn ein, der sich zu allem Überfluss zu Beginn des dritten Viertels noch eine schwere Schulterverletzung einhandelte und durch Andreas Berger ersetzt werden musste.
Alles andere als gute Voraussetzung, um beim Tabellenführer zu bestehen. Zumal bei den Dukes die Abwehr auch dieses Mal einen sehr guten Job machte und nicht mehr zuließ als einen Touchdown von Maximilian Kopp und ein Fieldgoal durch Fabian Hinz. Die Offensive der Dukes dagegen war kaum zu bewerten, zumal zu keinem Zeitpunkt ein Spielfluss aufkommen konnte und das Team dadurch nie zu seinem gewohnten Rhythmus fand.
Für die Dukes geht es nun am 13. August mit einem Heimspiel gegen Schlusslicht Frankfurt Pirates weiter.